into the peripheral

La mujer sin cabeza

Posted in Uncategorized by nele on September 18, 2010

Es gibt einen lauten Knall, dann liegt der Motorradfahrer auf der Kreuzung. Ein Transporter fährt davon und zwei Typen laufen ihm ein paar Meter hinterher. Die anderen laufen zum Motorradfahrer. Vom letzten Stock aus sehen sie aus wie Playmobilmännchen. Der Motorradfahrer liegt seltsam gerade gestreckt da (nicht angewinkelt wie die Kreidemännchen an Tatorten) und bewegt sich nicht. Sie ziehen ihm den Spielzeughelm ab: es ist ein Playmobil-Indianer. Sie fühlen seinen Puls. Spielzeugautos und -Motorräder, Bus Nr.8 und Bus Nr.64 stauen sich, hupen und fahren in einer Kurve um das Grüppchen. Ständig kommt neuer Verkehr hinterher. Polizisten regeln den Verkehr und dann kommt auch schon die Ambulanz, wie in einem Baukasten aus Playmobilworld: Stadt/Unfall. Das Motorradmännchen sieht ungeheuer traurig aus, wie es so hilflos daliegt.

Ich kann nicht schlafen und schaue den Lichtern der Stadt an der Zimmerdecke zu. Es kommen immer noch neue Autos und neue Busse und überqueren die Kreuzung. Was machen die Autofahrer/Mörder jetzt? Warum sind sie weggefahren? hatten sie Angst vor der Polizei? sind sie vielleicht illegal in Argentinien? Was machen sie mit der Umgewissheit, vielleicht jemanden getötet zu haben? und warum denke ich die Täter eigentlich im Plural? weil sie stärker waren? Ich an ihrer Stelle würde wenigstens nachts zurückkehren an den Tatort, um etwas herauszufinden. Die Ampel hat umgeschaltet. Ein Bus fährt an, Nr.8 oder Nr.64. Manchmal denke ich, irgendwann würden keine Fahrzeuge mehr nachkommen. Irgendwann wären alle da wo sie hinwollten und der Verkehr ist fertig.

Sitzplatzwechsel

Posted in Uncategorized by nele on May 24, 2010

Vom Eingang her kommt argentinischer Achtzigerjahre-Rock. Über meinem Hinterkopf lief bis eben Fußball. Alle Gesichter schauen noch in meine Richtung, nur ich schaue in Richtung Tür. In meiner Ecke befindet sich die Steckdose für den Computer. Ab und zu bleibt ein Fußgänger sozusagen neben mir stehen, getrennt durch Scheibe und Fenstergitter, und schaut auf den Fernseher. Ein bisschen komisch werde ich auch angeschaut mit meinem Apple Macbook Pro. Aber Internet hat bisher nur das Eiscafé unten an der Ecke. Seitdem ich umgezogen bin, bemerke ich, wie sehr mich die Paranoia der Reichen in den vergangenen Monaten eingeholt hat; eine allgemeine Angst vor den Armen. Solange ich die Existenz dieser Angst nicht kannte, habe ich mich auf meinen Spaziergängen durch die Stadt nie gefürchtet. Jetzt wohne ich ohne 24-Stunden-Sicherheitsdienst und schlafe die ersten Nächte schlecht und nach Sonnenuntergang ertappe ich mich dabei, enorm schnell und zielgerichtet durch die Straßen zu laufen, wie mit Scheuklappen (…) Vater & Tochter warten den Verkehr ab. Er ist kahl rasiert, trägt einen gut sitzenden schwarzen Anzug und schwarze Sonnenbrillen. Sie ist einsvierzig groß, trägt eine rosarote Daunenjacke und Sonnenbrillen mit rosarotem Plastikgestell. Nieselregen (…) Cartoneros sitzen auf einem Haufen alter Computer und zerschlagen die Einzelteile. Sie sitzen da wie Arbeiter im Steinbruch, nur dass der Rhythmus nicht wie Hämmern auf Stein klingt, sondern Hämmern auf Plastik und Aluminium (…) Eine Straßenlaterne zündet fehl, als würden Außerirdische versuchen, Morsezeichen zu geben (…) Jemand spielt Blockflöte. Bin ich in einen Sozialerziehungsfilm von Michael Winterbottom oder Alejandro Gonzales Iñárritu gezogen? A ver que pasa.

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Hunde aus Recoleta

Posted in Uncategorized by nele on May 8, 2010

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Parkplatzwächter, sonntags

Posted in Uncategorized by nele on April 21, 2010

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Frauen mit Hunden

Posted in Uncategorized by nele on March 17, 2010

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